Charlotte und Charlotte
Freitag 4. Oktober um 20 Uhr Zwei Filme zum Thema des sexuellen Missbrauchs bei Kindern
Samstag 5. und Sonntag 6. Oktober, jeweils 10 bis 16 Uhr Ausstellung von Bildern zum Film
In eindrucksvollen künstlerischen Arbeiten, die zu einem Film zusammengefügt wurden, zeichnet die Künstlerin Carola Riester das Trauma eines Kindes nach, das sexuell vom Vater missbraucht wurde. Kindlich sind die Bilder, comicartig und sehr einfach gehalten, und gerade deshalb entfalten sie eine sehr eindringliche Wirkung, die unter die Haut geht. Unterlegt mit selbst gesungenen und mit der Gitarre begleiteten Kinderliedern und Texten wird die Sicht des Kindes gezeigt, welches die grausame und furchtbare Wirklichkeit des Kindesmissbrauchs noch nicht wirklich begreift. Ich bin anders, allein und kann mich auf niemanden verlassen, das ist das kindliche Fazit am Ende des ersten Films.
Jahrzehnte später, im zweiten Film, auch mit eigenen Bildern, Collagen und Zeichnungen ausgestattet, beginnt die Aufarbeitung der erwachsenen Frau, die sich erinnert und die diese schreckliche Erinnerung durch ihre Kunst versucht zu bewältigen. Sie fügt die Erinnerungsfetzen zusammen. Sie geht, unterstützt durch eine Psychotherapie, nochmal durch die kindliche Hölle, und ein Heilungsprozess beginnt.
Beide sehr künstlerisch gehaltenen Filme möchten aufdecken, möchten diesen kindlichen Opfern, die auch in unserer heutigen Zeit noch nicht wirklich gehört werden, eine Stimme geben. Werdet nicht zu Mittätern, indem ihr wegschaut, sondern mischt euch ein, erhebt eure Stimme und schreit auf, das ist die Aufforderung, die Botschaft der Filme, die aufrütteln und nachdenklich machen.
Am Wochenende werden passend zu dem gezeigten Film weitere Arbeiten der Künstlerin ausgestellt.
Triggerwarnung: Die Filme zeigen zwar nicht direkte Gewaltanwendung, vermitteln aber psychisch belastende Inhalte, die vielleicht als Trigger etwas auslösen könnten.
Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten.